Reinigen von Vergasern

Vergaser reinigen-Wie?
In den letzten 30 Jahren haben wir gelernt, wie man Vergaser ideal reinigt.
Es gibt hierfür keinerlei brauchbare Zaubermittel. Ultraschall kann uns nicht helfen, wenn der Vergaser richtig verschmutzt ist,
aber es kann viel Schaden anrichten. Warum?
Weil für die Reinigung im Ultraschall-Bad teil sehr scharfe entfettende Reiniger verwendet werden (was der Normalfall ist!).
Aber speziell Zink Druckguss ist ein Poren-Material. Wenn man genau hinschaut sieht man bei vielen Vergasern kleine Öffnungen,
Spalten und Poren, denn das flüssige Zink ist keine sehr homogene Flüssigkeit und sehr oxidanfällig.
Die Oxidation gibt beim Giess-Prozess auch Gase frei. Darum werden Zinkteile im Druckguss hergestellt.
Es verhindert, dass im festen Metall später allzuviele Gasblasen enthalten sind.
Der Extremfall sind drucklos ("Offen") gegossene Zinkteile (zB Repros aus dem Osteuropa),
denn diese offerieren an einer Bruchstelle oft, dass sie innen quasi aus Metallschaum bestehen.
Doch auch Zinkdruckguss verbindet es sich nicht ganz so einheitlich wie andere flüssige Metalle beim erstarren.
Es bleiben viele Zugänge ins Material offen. In diese dringt Feuchtigkeit ein.
Es gilt dieses möglichst zu verhindern.
Daher dürfen zum Reinigen nur Ölbasierende Produkte verwendet werden,
denn das Öl dringt recht tief in die Vertiefungen ein und verharz dort, wodurch die Poren verschlossen werden.
Scharfe Entfetter waschen dieses aber wieder aus und hinterlassen beim Trocknen ein Salz (wie zB alle Säuren),
das mit jeder eindringenden Feuchtigkeit (Kondensation durch Wetterwechsel usw) wieder zu Säure oder Base
wird und weiter das Zink oxidiert.
Die Folge ist ein fortan beschleunigter Oxidationsprozess.
Daher ist es auch wichtig, eingelagerte Zink-Ersatzteile einzuölen oder mit Wachs zu überziehen.
Das Reinigen ist ansonsten sehr einfach, man braucht nur viele Bürsten mit verschiedenen Formen,
ein paar Lappen, ein Stück Scotch-Vlies und Terpentin, besser noch Petroleum oder
unsere Reinigungsflüssigkeit hier im Shop. Denn diese ist Aromatenfrei und dennoch sehr effektiv.
Und Geduld, Geduld,Geduld.
  
Verschiedene Schaber und gehärtete Stahldrähte eigenen sich für kleine Öffnungen und Spalten.
Nach wenigen Minuten Bürstarbeit immer wieder nachspülen und mit Druckluft abblasen,
damit sich der gerade gelöste Schmutz nicht gleich wieder absetzen kann.
Der Rest ist nur Geduld und Erfahrung.
Vergaser können bei uns gereinigt werden.
Die Pauschale für die Vergaserreparatur beinhaltet immer eine ordentliche Reinigung.


Polieren?
Das Polieren schadet dem Vergaser an sich nicht, ganz im Gegenteil.
Die glattere Oberfläche gibt neuem Schmutz nur wenig halt, das verwendete Wachs verschliesst Poren.
Ordentlich polierte Teile erkennt man daran, dass auch alle Ecken und Vertiefungen hell sind und glänzen.
Teile die nur mal eben an die Schwabbelscheibe gehalten wurden haben dies nicht und sehen daher oft unsauberer aus,
als das unpolierte Teil.
Aber polierte Vergaser gab es nie an Serienmaschinen. Allenfalls an wenigen Schau-Objekten für Ausstellungen.
Wirklich UNANSEHNLICH sind polierte Messingvergaser (wie auch Messing-Lampen, Armaturen, Beschläge).
Denn Messing war in den Jahren nach 1900 das "alte Metall", das so garnicht in die neue Zeit der hellen,
silbernen, sauberen Legierungen passte.
Es galt als verpöhnt und Messingteile wurden daher stets bis auf die kleinste sichtbare Schraube wenigstens vernickelt
(oder gar verchromt).
Polierte Vergaser erblinden aber nach kurzer Zeit wieder und sehen dann immer etwas merkwürdig aus.




 
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